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Traumgarten oder Garten zum Träumen?

BrennesselH
Heilpflanze des Jahres 2022

Mit der Brennessel haben wohl schon die meisten von uns eine, wenn auch etwas unliebsame, Bekanntschaft gemacht. Verantwortlich für die juckende und brennende Erfahrung sind die schon bei der kleinsten Berührung brechenden Brennhärchen, welche in die Haut eindringen und dort das Nesselgift (unter anderem Histamin und Ameisensäure) freisetzen. 

In der Naturmedizin ist ihre hohe Heilwirkung altbekannt und die Brennessel wird zu Recht als 11Königin der Wildkräuter" bezeichnet. Wegen ihrer stoffwechselanregenden, harntreibenden und entzündungshemmenden Eigenschaften wird sie bei rheumatischen Erkrankungen, Harnwegsinfekten sowie bei Hautproblemen und zur Entschlackung eingesetzt. Das in der Heilpflanze reichlich vorhandene Chlorophyll (Blattgrün) reinigt und regeneriert das Blut und wirkt stärkend auf den gesamten Organismus sowie das Immunsystem. Nicht nur als Arzneitee, auch in der Küche zubereitet entfaltet die unterschätzte Brennessel ihre heilende Wirkung. Mit ihren zahlreichen wichtigen Nährstoffen, wie Magnesium, Kalium, Kalzium, Vitaminen A + C, sowie ihrem hohen Eisen- und Proteingehalt lohnt es sich, die Pflanze in den Ernährungsplan einzuschliessen. In Suppe, Risotto, Quiche, Omelettenteig, Pesto oder einfach als Gemüse und Salat sorgen die jungen Blätter und Triebspitzen mit ihrem spinatartigen Aroma für eine schmackhafte und gesunde Abwechslung. Ausserdem lohnt es sich für ein gesundes Ökosystem, eine Brennesselecke im Garten stehen zu lassen. Denn die Pflanze bietet vielen Vögeln, Insekten und verschiedensten Schmetterlingsarten eine wichtige Nahrungsquelle. Raupen des Admirals, Kleiner Fuchs und des Tagpfauenauges ernähren sich sogar fast ausschliesslich von den Nesselblättern und ihr überleben ist in der Tat abhängig von dessen Bestand. Übrigens: Als Brennessel-Brühe ist die Wildpflanze ein erprobtes Mittel gegen Blattläuse und Milben.